Viele Jahre ist es her, dass die Rolltreppe im alten C&A-Gebäude an der Ecke von Mittel- und Kirchstraße Kunden in die oberen Stockwerke beförderte. Nun aber kommt wieder Bewegung in den Bau. Seit Ende August laufen bereits die Vorbereitungsarbeiten, am Mittwochnachmittag gab es den offiziellen Startschuss für die Sanierung des Gebäudes. Bis Ende 2019 soll an der prominenten Stelle in der Neuwieder Innenstadt das „Quartier Rheinblick“ entstehen: Sechs Geschosse mit rund 4000 Quadratmetern Wohn- und mehr als 1000 Quadratmetern Ladenfläche mit einem Verkaufsvolumen von insgesamt 16,6 Millionen Euro.

Architekt Uwe Kast umriss das Projekt in groben Zügen und erklärte, dass es sich im Grunde um zwei Gebäude handelt. Im Hauptgebäude sollen 41 Wohnungen entstehen, in einem angrenzenden Wohnhaus an der Rheinstraße sind sechs Wohneinheiten angedacht. Die Wohnungen sind barrierefrei und zwischen 22 und 168 Quadratmetern groß – erste Kaufverträge stehen bereits vor dem Abschluss, obwohl mit der eigentlichen Vermarktung noch gar nicht begonnen wurde.

Da wegen Hochwassergefahr keine Tiefgarage möglich war, mussten sich die Architekten eine andere Lösung einfallen lassen, wie sie die Autos der Bewohner unterbringen. Dazu wird das erste Geschoss zu einem Parkdeck umgebaut, in das die Fahrzeuge mit einem Autoaufzug befördert werden. Die Zufahrt erfolgt über die Rheinstraße. Für die Nachbarn gibt Kast Entwarnung: „Keine Sorge, es wird keine Staus geben.“ Allerdings müssen sich die Anwohner in den kommenden Monaten darauf einstellen, dass es durch Bauverkehr zu Engpässen in den schmalen Straßen kommen kann.

Rohbau Beginn im November

Der Bauplan sieht vor, dass der Abbruch der oberen Geschosse bis November abgeschlossen wird, danach soll der eigentliche Rohbau beginnen. In den vergangenen Wochen war es zu Verzögerungen der Arbeiten gekommen, da noch zusätzliche Absicherungsmaßnahmen für den im Gebäude befindlichen Transformator nötig gewesen waren. Kast zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass der Plan dennoch eingehalten werden kann und das Quartier Rheinblick innerhalb von zwei Jahren fertig ist.

Geschäftsführer Wolfgang Schäfer lobte die Zusammenarbeit mit der Stadt im Vorfeld und bedankte sich bei allen Beteiligten für das schnelle Vorgehen. Der zuständige Baudezernent Jan Einig gab den Dank zurück und betonte die Wichtigkeit des Projekts für die Neuwieder Innenstadt: „Das Erscheinungsbild wird an dieser Stelle massiv aufgewertet.“

Weitere Projekte in Neuwied?

Für die IFA Projektgesellschaft, die momentan auch in Koblenz baut, ist es das erste Vorhaben in der Deichstadt, aber es soll nicht das letzte sein, wie Projektleiter Hans-Jürgen Lichter erklärte: „Wir glauben an die Region.“ Er ist sich sicher: Der Bedarf für innerstädtische Wohnungen ist hoch. Und auch bei der Gewerbefläche ist er zuversichtlich, dass bis 2019 ein Vertrag unterzeichnet ist.

Quell: Rhein-Zeitung (LINK)