Fünf Gebäude weichen modernem Pflegehaus

Projekt für 15 bis 16 Millionen Euro in der Bahnhofstraße – Auch an der Bliespromenade tut sich was

Eine Investorengruppe um Wolfgang Schäfer engagiert sich erheblich in Neunkirchen – neuer Komplex in der Bahnhofstraße, Aufmöbelung des früheren SinnLeffers-Gebäude und HolidayInn-Hotel sind die Stichworte.

Von SZ-Redakteur Gunther Thomas

Neunkirchen. Ein völlig anderes Bild wird in zweieinhalb Jahren die Neunkircher Bahnhofstraße bieten. Fünf marode Häuser zwischen Wilhelmstraße und Wellesweilerstraße, die die Stadt aufgekauft hatte, werden verschwunden sein, an deren Stelle soll ein vier- bis fünfstöckiger Komplex entstehen, dessen Fassade mit einem Erker im Eingangsbereich einen deutlichen optischen Akzent erhält. In ihm soll ein „Pflegeheim mit Hotelcharakter“ unterkommen, das 99 Plätze bietet. Unter dem selben Dach entstehen räumlich abgetrennt 55 Wohnungen, die alten- und behindertengerecht gebaut werden.

Dieses Vorhaben hat jetzt Wolfgang Schäfer geschildert, Geschäftsführer der in Schillingen (Kreis Trier-Saarburg) angesiedelten IFA Gesellschaft für Immobilien. Er hat mit seinem Trierer Mitinvestor Peter Thomas eine Projektgesellschaftgegründet, die die entsprechenden Häuser und Grundstücke von der Stadt erworben hat. Der Auftrag für den Abriss der fünf Gebäude sei vergeben, so Schä- fer zur SZ, voraussichtlich im Oktober rückten die Bagger an. Bis Ende 2015 oder Anfang 2016 wird dann neu gebaut. 15 bis 16 Millionen Euro wollen die Investoren in das Projekt stecken, der Bauantrag soll binnen 14 Tagen im Rathaus eingehen.

Die beschriebenen Einrichtungen soll die „evergreen“-Unternehmensgruppe betreiben, ein mittelständisches Unternehmen der Pflegebranche, das bis Ende 2013 nach eigenen Angaben insgesamt etwa 600 Pflegeplätze an verschiedenen Standorten in der Bundesrepublik anbietet. Oberbürgermeister Jürgen Fried zeigt sich höchst zufrieden mit dieser Entwicklung: „Es ist wichtig für unsere Stadt, dass die City weiter an Attraktivität gewinnt.“

Sinn-Gebäude wird aufgestockt

Dazu trägt auch ein zweites Projekt an der Bliespromenade bei. Die Investorengruppe Schäfer/Thomas hat wie schon berichtet, auch das Geschäftshaus gekauft, in dem früher Sinn-Leffers untergebracht war. Hier soll bis zum Herbst des kommenden Jahres wieder Leben einkehren. Im Erdgeschoss sollen Handel und Gastronomie Platz finden. Letzteres sei den Plänen der Stadt, die in diesem Bereich „Bliesterrassen“ anlegen will, geschuldet, sagt Wolfgang Schäfer. Im ersten, zweiten und dritten Stockwerk (letzteres soll von einem Halb- zu einem Vollgeschoss ausgebaut werden) sollen Büros, Schulungsräume und Ähnliches untergebracht werden. Man stehe in konkreten Verhandlungen, so der Investor. Als „Sahnehäubchen“ werden dann nach hinten versetzt noch ein oder zwei so genannte Staffelgeschosse draufgesetzt, die Wohnzwecken dienen sollen.

All dies sei in der vergangenen Woche bei einem Termin mit Vertretern aller betroffenen Rathaus-Ämter abgeklärt worden. Nach Planungs- und Bauordnungsrecht stehe dem Vorhaben nichts im Wege, so Schäfer, der erneut hervorhebt, dass die Stadt ein kooperativer Partner sei, der keine unnötigen Hürden in den Weg stellt.

Hotel ab Oktober „löffelfertig“

Das dritte Projekt schließlich, das die Schäfer-Gruppe in Neunkirchen stemmt, steht kurz vorm Abschluss. Das „Holiday-Inn-Hotel“ an der Lindenallee, dessen Eröffnung für Anfang August avisiert war, soll nun am 1. Oktober loslegen. Nach dem harten Winter und dem nassen Frühjahr habe man Wert auf die Entfeuchtung des Neubaus gelegt. „Wir wollten keinen Bauschaden riskieren“, erläutert Schäfer. Derzeit läuft die Fertigausstattung der 125 Zimmer auf fünf Etagen – alles nach den vorgegeben Standards der Holidy-Inn-Gruppe. Frühstücksraum und Lobby müssen noch hergerichtet und die Außenanlagen gestaltet werden. „Hunderte große und kleine Teile werden hier täglich angeliefert“, schildern Schäfer und Thomas. Deshalb könne man das Gebäude nicht ohne Bewachung rund um die Uhr lassen. In einigen Wochen werde man das Acht-Millionen-Euro-Projekt dann „löffelfertig“ („selbst Zahnputzbecher fehlen nicht“) an den Betreiber übergeben.

Quell: Saarbrücker Zeitung, 17./18.08.2103 (PDF)